Gleichnisse der Auferweckungen in den Evangelien
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Auferweckung des Lazarus. Illustration: iStock.cm/BibleArtLibrary
Ganz anders als bei den Gleichnissen zu den Erscheinungen des Herrn gibt es bei den Gleichnissen zu den Auferweckungen im neuen Testament nur drei Gleichnisse, in denen Jesus Menschen zum Leben erweckt. Ein Kind, einen jungen Mann und einen Mann mittleren Alters.
Die Auferweckung des Jünglings von Naim finden wir nur im Lukasevangelium (Lk 7, 11-17). Jesus begegnet einer Volksmenge, die eine Bahre mit dem Leichnam eines jungen Mannes trägt. Seine Mutter geht weinend neben der Bahre. Jesus beruhigt die Mutter, tritt an die Bahre, berührt diese und spricht: „Jüngling, ich sage dir, steh auf.“ Der Jüngling setzt sich auf und spricht. Die Volksmenge ist von Furcht ergriffen, beginnt Gott zu verherrlichen und sieht Jesus als großen Propheten, der auferweckt wurde.
Nur Johannes schreibt in seinem Evangelium (Joh 11, 1-45) das Gleichnis von der Auferweckung des Lazarus. Lazarus, der Bruder von Maria und Martha aus Bethanien, die Jesus die Füße salbten, war verstorben. Als Jesus dies hörte, ging er mit seinen Jüngern zur Gruft des Lazarus, in der er schon einige Tage lag. Dort traf er auf Maria und Martha, die sehr traurig waren. Martha sagte zu Jesus: „Herr, wenn du da gewesen wärest, wäre unser Bruder nicht verstorben“. Jesus spricht zu ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das, Martha?“ „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ Jesus ließ den Stein vor der Gruft wegrollen und rief mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus.“ Da trat Lazarus heraus und alle, die dies sahen, glaubten nun auch an Jesus Christus.
In den drei Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas finden wir das Gleichnis der Auferweckung von der Tochter des Synagogenvorstehers Jairus. Bei Markus und Lukas hören wir, dass ein Synagogenvorsteher sich an Jesus wandte, weil seine Tochter schwer krank war. Als er gerade bei Jesus ist, erfährt er durch einen Boten, dass seine Tochter gestorben ist. Jesus geht mit Petrus, Johannes, Jakobus und dem Vater zum Haus des Synagogenvorstehers wo er eine klagende Menschenmenge antrifft. Dort sagt er zu ihnen: „Was weint ihr, sie ist nicht tot, sie schläft nur.“ Alle lachen ihn aus und Jesus vertreibt die Menge aus dem Haus und spricht: „Kind, steh auf.“ Sogleich erhob sich das Mädchen und ging umher. Jesus aber verbot allen, die dies sahen, es weiter zu erzählen.
Matthäus (Mt 9, 18-26) jedoch spricht direkt von dem Tod des Mädchens und als Jesus am Haus des Synagogenvorstehers eine lärmende Menge trifft, sagt er zu ihnen, dass das Mädchen nicht tot ist sondern schläft und schickt alle fort. Im Haus reicht er dem Mädchen die Hand und sie erhebt sich. Hier verbot er den Anwesenden aber nicht, dies weiter zu erzählen.
Diese drei sind mit ihrem natürlichen Leib ins Leben zurück gekehrt. Wir wissen natürlich auch, dass Jesus wieder auferstanden ist. Er ist durch seine eigene Kraft wieder auferstanden und hat sich dadurch als Sohn Gottes bewiesen. Er ist aber nicht in seinem Leib ins irdische Leben zurück gekehrt, sondern er war der erste, der mit einem „geistigen Leib“ wiedergekehrt ist und zur Herrlichkeit auferstanden ist.
In der Hl. Schrift stehen noch Auferweckungen, die durch Elia und Elisa geschehen sind. Im Buch der Könige (1. Kön 17, 17-24; 2. Kön 4, 17-37; 2. Kön 13, 21) stehen die Auferweckung des Jungen aus Zarpath und des Jungen aus Sunem sowie die Erweckung eines toten israelitischen Mannes. Im Alten Testament wirkte Gott durch Elia und Elisa. Auch von Petrus erfahren wir im neuen Testament, dass er durch den Herrn Auftrag und Macht bekam in Joppe Dorkas zu erwecken (Apg 9, 36-43). Sicherlich gab es noch mehr als diese oben genannten Auferweckungen, denn Jesus tat viele Wunder, die nicht aufgeschrieben wurden. Er autorisierte auch die Zwölf Apostel, Tote aufzuerwecken, als sie mit Ihm durchs Land zogen.
Wir Christen dürfen dankbar sein, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Christus hat durch sein Leiden den Tod besiegt und uns dadurch Leben und Unverweslichkeit gebracht.
Petra Grüttner
Teil 1 der Serie: Gleichnisse in der Bibel
Teil 2 der Serie: Das Gleichnis der Erscheinung des Herrn