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Ostern weltweit

Eier ausblasen und Ostereier bemalen, Moos sammeln, um Osternester zu bauen, den Osterhasen und Ostereier suchen, ein Osterlamm backen oder ein Osterfeuer anzünden und mit der Familie oder Freunden eine gemütlichen Abend verbringen. Das sind wahrscheinlich so die bekanntesten Osterbräuche bei uns. Ein immerwährender gleicher Trott. Aber was geht so an Ostern in anderen Ländern auf der Welt ab? Das haben wir recherchiert und möchten einige Bräuche aufzeigen.

  • Foto: iStock.com/gpointstudio

In Frankreich, in der Gemeinde Bessières, wird am Ostermontag ein riesiges Omelette aus über 5000 Eiern hergestellt und unter den Einheimischen (knapp 4100 Einwohner) und Touristen verteilt. Dies ist eine aus der napoleonischen Zeit stammende Tradition. Napoleon hat angeblich an sein Heer ein so gutes Omelette verteilen wollen, wie er es zuvor an Ostern gegessen hatte. Das Omelette gilt als Zeichen der Freundschaft und des kulturellen Austausches.

In Italien ziehen vielerorts an Karfreitag noch Menschen mit dem Kirchenkreuz auf dem Rücken durch die Straßen, trauern und gedenken des Leidensweges Jesu. Am Auferstehungstag wird dann mit Freunden und Familie, oft bei einem Picknick mit besonderen Spezialitäten, gefeiert. Dabei ist dann immer die Torta Pasqualina, ein salziger Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat, oder die Colomba Pasquale, ein süßer Kuchen mit Mandeln und Hagelzucker, die Ostertaube.

In Bulgarien werden die Ostereier traditionell rot, als Symbol für das Blut Jesu, gefärbt, und mit dem ersten roten Ei segnet die älteste Frau im Haus die Kinder, indem sie mit dem rot gefärbten Ei über das Gesicht der Kinder streicht. Der Tradition nach soll dies Gesundheit und Stärke bringen. Mit den gefärbten Eiern veranstalten die Menschen dann nach dem Ostergottesdienst eine wahre Eierschlacht. Die Eier fliegen im hohen Bogen durch die Gegend und wessen Ei bei dieser Schlacht heil bleibt, ist der Sieger. Ihn oder sie erwartet ein Jahr voller Erfolg.

Mit dem symbolischen Heringsbegräbnis beenden in einigen Städten in Irland die Menschen die Fastenzeit und tragen somit auch symbolisch die Fastenzeit zu Grabe. Der Hering galt früher als Hauptmahlzeit in der Fastenzeit. Mit traditionellen Tanzwettbewerben zeigen die Iren dann, dass die Zeit des Verzichtes mit der Osterzeit vorbei ist.

In Österreich dienen Eier, die Hennen am Gründonnertag gelegt haben, als Blitzableiter. Dem Glauben nach sollen die sogenannten Antlass-Eier besondere Kräfte haben und werden deshalb als Blitzableiter an den Stall gehängt.

In New York ziehen am Ostersonntag bei der Easter Parade Festwagen mit verkleideten Menschen mit lustigen Hüten und prächtigen Kostümen durch die Fifth-Avenue, um darauf aufmerksam zu machen, dass sich die Menschen früher neue Kleider kauften, bevor sie zum Ostergottesdienst gingen.

Auf den Philippinen werden beim Läuten der Osterglocken die Kinder am Kopf hochgehoben, weil man glaubt, dass die Kinder dadurch besser wachsen.

In Mexiko mischen sich christliche und indianische Bräuche. Es wird in mit bunten Krepppapier Girlanden geschmückten Straßen gefeiert. Die Menschen ziehen mit Gesang, Flöten- und Trommelmusik durch die Straßen.

Beim Eierrollen, einer Tradition aus dem Weißen Haus in Washington aber auch aus Ostfriesland und Schottland, werden Ostereier einen Hügel oder eine Straße runtergerollt. Wer am weitesten kommt, ohne dass das Ei zerbrochen ist, hat gewonnen. Symbolisch steht diese Aktion wohl für das Wegrollen des Steins vor Jesu Grab.

Leider steht der Besuch der Ostergottesdienste nicht mehr bei jeder Familie auf dem Plan. Denn was feiern wir eigentlich an Ostern? Die Auferstehung Jesu Christi!

Petra Grüttner

Warum läuten keine Glocken an den Kartagen?

Nicht nur in deutschen katholischen Gegenden sondern auch in Italien oder Frankreich läuten vom Gründonnertag bis zur Osternacht keine Glocken. Es sind die stillen Tage der Karwoche und eine Tradition besagt, dass die Glocken am Gründonnertag bei der Abendmahlfeier nach Rom fliegen um den Papst zu besuchen. In der Osternacht kehren sie zurück und bringen den Ostersegen des Papstes oder, wie es in Frankreich Brauch ist, Ostereier und Gaben aus Rom mit.

Petra Grüttner