Skip to main content

Das Gleichnis der Erscheinung des Herrn

  • Jesus erscheint den Frauen, die am Grab waren. Foto: iStock.com/BibleArtLibrary

Es gibt zehn Gleichnisse, in denen Jesus Menschen erscheint, bevor er auferstanden ist.

Zum ersten Mal erscheint er Maria Magdalena. Dieses Gleichnis finden wir im Evangelium von Johannes und im Evangelium von Markus. Der Evangelist Markus handelt es sehr kurz ab (Mk 16, 9-11). Jesus erscheint Maria Magdalena, sie geht zu seinen Jüngern und erzählt es ihnen. Diese sind sehr traurig, aber sie glauben Maria Magdalena nicht, dass sie ihn gesehen hat und er lebe. 

Im Johannesevangelium (Joh 20, 11-18) wird dagegen eine Geschichte erzählt. Maria Magdalena kommt zum Grab von Jesus und findet es offen vor. Engel knien im Grab, wo Jesus gelegen hatte, aber der Leib Jesu ist verschwunden. Sie dreht sich um und sieht Jesus im Garten stehen, meint aber, dass es der Gärtner ist und bittet ihn um Hilfe. Er fragt sie, wen sie sucht, und sagt dann zu ihr, dass er auferstehen wird zu seinem und unserem Vater und Gott und dass sie es den Jüngern berichten soll.

Zwei sehr unterschiedliche Begegnungen werden dort erzählt. Markus spricht noch nicht von Auferstehung, während Johannes ein Zwiegespräch darstellt. Vielleicht wird dadurch der Bericht von Maria Magdalena bei den Jüngern anders ausfallen.

An einer anderen Stelle erscheint Jesus den Emmaus Jüngern. Auch hier fasst sich Markus sehr kurz (16, 12-13). Er erscheint den Emmaus Jüngern in einer anderen Gestalt und diese verkünden es den anderen Jüngern. Aber auch denen wird nicht geglaubt. Im Lukasevangelium (Lk 24, 13-35) wird diese Begegnung sehr lang erzählt. Jesus geht mit ihnen, sie erkennen ihn aber nicht und sind über seine Fragen sehr erstaunt, weil er nicht zu wissen scheint, was die Jünger gerade beschäftigt. Er erklärt ihnen, was der Christus erleiden musste und was in den Schriften geschrieben steht. Sie laden ihn ein, mit ihnen zu essen, und erst da erkennen sie ihn und er wird für sie unsichtbar. Die Emmaus Jünger gingen zu den anderen und erzählten ihnen von dieser Begegnung und sind sich sicher, dass Jesus auferweckt wurde.

Bei einer der letzten Erscheinungen gibt Jesus seinen Jüngern den Auftrag, seine Mission zu verkünden. Im Matthäusevangelium (Mt 28, 16-20) fordert er die Jünger auf, alle Menschen zu Jüngern zu machen, sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen und seine Lehre zu verbreiten. Im Markusevangelium (Mk 16, 15-18) fordert er die Jünger auf, sein Evangelium in der ganzen Welt zu verbreiten.

Im letzten Gleichnis der Erscheinungen fährt Jesus in den Himmel auf. Markus (Mk 16 19-20) schreibt: „Nachdem er mit ihnen geredet hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und sitzt zur rechten des Vaters“. Lukas (Lk 24, 50-53) berichtet es anders: „Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde hinaufgetragen in den Himmel“.

Petra Grüttner

Teil 1 der Serie: Gleichnisse in der Bibel