Zur Firmung 2025: πάντα ῥεῖ

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Illustration: iStock.com/chrupka
In lateinischen Buchstaben steht dort „Pantha Rhei“, was auf Deutsch so viel wie „alles fließt“ bedeutet. Der griechische Philosoph Heraklit (von ca. 520 bis ca. 460 v. Chr.) hat damit auf eine wesentliche Seinsweise des Leben hingewiesen: Alles im Leben ist einer unaufhörlichen Veränderung unterworfen. Jede und jeder von uns, unsere Familien, unsere Gesellschaft, die Erde, das Universum. Selbst die katholische Kirche.
Pantha Rhei bedeutet nicht: „alles geht den Bach runter“, wie manch unkenhafte Weissagung angesichts manch turbulenter Veränderung in der Kirche immer wieder befürchten lässt! Wir können sehr zuversichtlich sein; denn Gottes Geist ist mit uns! Wenn wir uns denn von ihm leiten lassen wollen.
Apropos Heiliger Geist: Ja, die Zahl der Firmbewerber:innen ist bei weitem nicht mehr dreistellig im Krefelder Süden. Aber die jungen Leute, die sich auf den Weg zur Firmung machen, haben tatsächlich ein Interesse an ihrer Religion und an Jesus Christus und weniger als an einem als Belohnung für die Firmung in Aussicht gestellten Führerschein. Viele von ihnen stellen fest, dass ihr Kinderglaube sie nicht mehr trägt und sie tragfähigere Antworten auf ihre Fragen nach Gott brauchen.
Firmvorbereitung beginnt deswegen heute mit der Frage: „Wie können wir Dir helfen, Gott in Deinem Leben zu finden?“ Die Antworten darauf können nicht anders als sehr unterschiedlich sein. Um diese ungeheure Bandbreite der unterschiedlichen Antworten darzustellen, findet die Firmvorbereitung in ganz Krefeld statt und nicht mehr in einer Pfarre. Das große Spektrum an Angeboten kann nicht jede Noch- Pfarrgemeinde anbieten. Da müssen alle aus unterschiedlichen Richtungen an einem Strick ziehen. Und schon bekommt man eine Ahnung davon, wie die katholische Kirche in Krefeld als eine Pfarrgemeinde in Zukunft miteinander umgehen könnte.
Denn im Bereich der Firmvorbereitung lösen sich die ehemaligen Pfarrstrukturen in Krefeld schon auf. Interessierte Jugendliche lassen sich dort auf das Sakrament vorbereiten, wo sie in Freundeskreisen beheimatet sind, oder wo sie ein Angebot finden, von dem sie sich Antworten auf ihre geistlichen Fragen versprechen. Gemeinsam können alle Katechet:innen in Krefeld ein viel größeres Angebot schaffen. Und in welcher Kirche in Krefeld, an welchem Tag sie sich firmen lassen, entscheiden sie oft nicht mehr danach, in welchem Kirchenbau sie, wenn überhaupt, „beheimatet“ sind sondern nach anderen Kriterien wie Freundeskreise oder passenderer Termin.
Zum Beispiel werden im Krefelder Süden zehn Jugendliche am 31. August in der Kirche St. Karl Borromäus gefirmt. Die meisten davon stammen aus Maria Frieden oder aus St. Augustinus.
Begleiten wir diese zehn jungen Menschen und die vielen anderen Firmbewerber:innen in Krefeld mit unseren Gebeten!
Michael Gerards, Diakon