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Frohe und gesegnete Ostern!

  • Illustration: iStock.com/RomoloTavani

Liebe Schwestern und Brüder in Maria Frieden,

noch ganz gefangen vom Eindruck des Karfreitags machen sich die Frauen auf zum Grab. Dorthin haben sie ihn gelegt und wollen seinen Leichnam salben. Sie rechnen nicht mehr mit ihm. Tot ist tot. Umso größer ist die Überraschung, als sie das Grab leer finden. Der Stein ist weg. Engel sind da. Sie stellen die Frage, die durch Mark und Bein geht: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“

Er ist ihnen längst vorausgegangen nach Galiläa, er wird ihnen erscheinen, er wird mit ihnen essen und trinken. Tod und Grab konnten ihn nicht halten.

Immer, wenn ich an dieses Evangelium der Osternacht denke, kommt mir das Viele in den Sinn, das auch in meinem Leben oder in unserer Kirche tot ist. An wie vielem halte ich fest, obwohl ich doch eigentlich längst spüre, dass sich da nichts mehr tut, dass da kein Leben mehr drin ist. Die Frage des Engels an die Frauen wird plötzlich zu meiner Frage. Was suche ich Leben in dem, was sich totgelaufen hat? Was suche ich Leben in dem, was kaputt und leblos geworden ist?

Die Dynamik des Osterfestes ist eine andere. Jesus hält es nicht in Grab und Tod. Er geht den Seinen voraus, er geht und ist die Spur des Lebens. Als Christin und Christ habe ich die Wahl: in der Schockstarre des Karfreitags bleiben- oder mit Jesus dem Leben hinterhergehen.

Schwestern und Brüder,
ich wünsche uns den Mut, dem Auferstanden und seiner Spur des Lebens hinterher zu gehen und nicht stehen zu bleiben bei dem, was kein Leben mehr in sich trägt.

Ihnen und allen, denen Sie sich verbunden wissen, wünsche ich von Herzen frohe und gesegnete Ostern!

David Grüntjens, Pfr.