Karfreitag: Der Tag der Passion und des Leidens
Der Karfreitag ist ein zentrales Ereignis im christlichen Kirchenjahr und markiert den Höhepunkt der Karwoche. Er fällt immer auf den Freitag vor Ostern und erinnert an das Leiden und den Tod Jesu Christi am Kreuz.
Für Christen weltweit ist dieser Tag von tiefer Bedeutung, da er das Opfer Jesu für die Menschheit symbolisiert und das Fundament für den Glauben an die Auferstehung bildet, die am Ostersonntag gefeiert wird.
Ursprung und Bedeutung des Karfreitags
Der Name „Karfreitag“ leitet sich vom althochdeutschen Wort „kara“ ab, was „Klage“ oder „Trauer“ bedeutet. Dieser Tag ist geprägt von Trauer und Besinnung über das Leiden und den Tod Jesu.
In den Evangelien wird berichtet, dass Jesus von den römischen Behörden zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde. Am Karfreitag gedenkt die Kirche des Leidenswegs Jesu, seiner Verurteilung, seiner Schmerzen auf dem Weg zum Kreuz und schließlich seines Todes.
Es ist der Tag, an dem sich das Geschehen der Kreuzigung Christi aus den Evangelien erfüllt, ein Akt des größten Opfers für die Erlösung der Menschheit.
Liturgische Feierlichkeiten am Karfreitag
Im Gegensatz zu anderen Feiertagen im Kirchenjahr, wie Weihnachten oder Ostern, ist der Karfreitag ein Tag der Stille und der Trauer. In vielen Kirchen wird an diesem Tag keine Eucharistie gefeiert, da der Altar leer ist und auf den Höhepunkt der Auferstehung an Ostern hingearbeitet wird. Die Liturgie ist auf das Gedenken an das Leiden Christi fokussiert.
Die Karfreitagsliturgie
Die Karfreitagsliturgie ist von großer Bedeutung und umfasst in vielen Kirchen drei wesentliche Elemente:
1. Lesung der Passionsgeschichte: Ein zentraler Bestandteil des Karfreitagsgottesdienstes ist die Lesung der Passionsgeschichte aus den Evangelien. Dies ist die Erzählung von Jesu letztem Abendmahl, seiner Verhaftung, dem Verhör vor Pilatus, der Geißelung, dem Kreuzweg und schließlich seinem Tod am Kreuz. Die Gläubigen hören die Geschichte von der Verurteilung Jesu, seiner Kreuzigung und dem Moment, als er „Es ist vollbracht“ ruft und stirbt.
2. Die Verehrung des Kreuzes: Ein weiteres Element der Karfreitagsliturgie ist die Kreuzverehrung. In vielen Kirchen wird das Kreuz in den Mittelpunkt des Gottesdienstes gestellt, und die Gläubigen werden eingeladen, vor dem Kreuz zu knien, es zu berühren oder mit einer Geste der Verehrung zu ehren. Diese Praxis soll den Gläubigen daran erinnern, dass das Kreuz für Christen das Symbol des Opfers und der Erlösung ist.
3. Gebete und Fürbitten: An diesem Tag beten die Gläubigen besonders für die ganze Welt, die Kirche, die Regierung und für die Errettung aller Menschen. Es ist ein Tag des Gebets und der Fürbitte, an dem die Christen die Erlösung durch das Leiden Christi in den Mittelpunkt stellen und für die Versöhnung mit Gott bitten.
Fasten und Stille
Karfreitag ist ein Tag des Fastens und der Stille. In vielen christlichen Traditionen ist der Karfreitag ein strenger Fastentag. Die Gläubigen verzichten auf Fleisch und üben sich in Enthaltsamkeit und Buße, um sich in besonderer Weise mit dem Opfer Christi zu verbinden, als Zeichen der Anteilnahme und des Nachdenkens über das große Leiden, das Jesus auf sich nahm.
- Warst du in einem anderen Sinne schon einmal ausgeliefert?
- Wie fühlt es sich an, hilflos einem starken Gegner gegenüber zu sein?
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