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Ein Rombesuch zum Heiligen Jahr vor 50 Jahren

  • Rom - heute wie vor 50 Jahres ein beliebtes Reise- und Pilgerziel. Foto: Rebecca Hausner auf Unsplash

 Das Heilige Jahr 2025 ist einberufen, die inhaltlichen Aspekte sind mit der päpstlichen Bulle „Spes non confundit“ (Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen) vorgegeben. Jetzt liegt es an den Menschen, sich aufzumachen und vielleicht sogar nach Rom zu pilgern, um in der Peterskirche einen Ablass zu erlangen. Da diese Möglichkeit nur alle 25 Jahre gegeben ist, ist es nicht ganz so einfach, Eindrücke von einem Rombesuch im Heiligen Jahr einzusammeln. Wir können hier einen Bericht anbieten, der auf einer Reise nach Rom im Heiligen Jahr 1975 basiert:

Romreise als Geschenk

Zum Schulabschluss hatten meine Schwester und ich von unseren Eltern im Heiligen Jahr 1975 eine Romreise geschenkt bekommen. Schon unser Vater hatte immer davon berichtet, dass er selbst im Heiligen Jahr 1950 nach Rom gereist war.

Wir fuhren mit Missio-Romreisen in einem Zug mit 10 Waggons und mit 640 Pilgern in Richtung Rom. Schon das war ein Erlebnis, denn über Bordlautsprecher wurde auf der Fahrt zum Beispiel zusammen gebetet und gesungen. Unsere Fahrt führte uns von Düsseldorf über Sachseln/Flüeli-Ranft und Assisi nach Rom. Am Ende des ersten Tages machten wir Station in Sachseln/Flüeli in der Schweiz. Dort besuchten wir u.a. das Grab des Hl. Nikolaus von Flüe und sein Geburts- und Wohnhaus.

Im Pasta-Paradies

Am nächsten Tag ging es weiter nach Assisi und wir erfuhren etwas über das Leben des Heiligen Franz von Assisi und besuchten die Sterbezelle des Hl. Franziskus. Wir durften auch ein wenig die Stadt erkunden - leider hatten einige von uns inzwischen unter "Montezumas Rache" zu leiden und machten Bekanntschaft mit für uns ungewöhnlichen Toilettenanlagen (ähnlich einer Dusche - Loch in den Fliesen und Haltegriffe an der Wand).

In Rom angekommen, wurden die Pilger auf verschiedene Hostels u.ä. verteilt, teilweise waren sie in Klöstern untergebracht. In unserer Unterkunft wurden wir "königlich" bewirtet - mit Pasta als Vorspeise, Pasta als Hauptspeise...

Punktlandung auf dem Petersplatz

Natürlich folgten diverse Besichtigungen und Ausflüge, u.a. nach Castelgandolfo, dem Sommersitz des Papstes. Die Fahrt war für unseren Busfahrer eine Herausforderung wegen der Haarnadelkurven dorthin. Und in Rom warfen wir Münzen in den Trevi-Brunnen, in der Hoffnung, damit eine Rückkehr nach Rom zu sichern.

Wie im Heiligen Jahr üblich, begrüßte der Heilige Vater - damals noch Papst Paul VI - jeden Mittwoch auf dem Petersplatz die Hunderttausenden von Gläubigen. Das war äußerst beeindruckend und berührend. An dem Tag, an dem wir auf dem Petersplatz den Papst besuchten, erschien auch ein ganz besonderer Pilger. Ein Italiener aus Mailand kam mit dem Fallschirm und landete mitten auf dem roten Teppich-Kreuz, das für ihn auf dem Petersplatz aufgezeichnet war. Er wurde von den vielen Tausend Pilgern und Touristen mit großem Beifall empfangen.

Auch nach fast 50 Jahren ist dieses Reise immer noch gut in Erinnerung!

Uta Stangenberg

Mehr Infos zum Heiligen Jahr:

Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen - Papst Franziskus hat das Heilige Jahr 2025 einberufen
Warum alle 25 Jahre ein Heiliges Jahr stattfindet